#energytalks - Prof. Lehner

Die dritte Auflage wurde von Prof. Lehner vom Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes abgehalten. Thema war die chemische Speicherung erneuerbarer Energien.

Abstract:

„Die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen (Wind, Photovoltaik...) wird in Zukunft verstärkt die Volatilität in der Stromerzeugung erhöhen. Um eine ausgeglichene Leistungsbilanz im Stromnetz sicherzustellen, werden Speicher benötigt, nicht nur kurzzeitig, sondern auch saisonal. Die bidirektionale Kopplung bestehender Energieinfrastrukturen kann hier Abhilfe schaffen, in dem der Strom in Elektrolyseanlagen zur Wasserstofferzeugung genutzt wird. Der Wasserstoff kann Erdgas in der bestehenden Infrastruktur (Gasspeicher, Pipelines) in begrenztem Umfang beigemischt werden oder in einer gaskatalytischen Reaktion mit CO2 direkt zu Methan umgesetzt werden. Durch den Rückgriff auf die bestehende Erdgasinfrastruktur wird eine Entlastung der Stromnetze erreicht und eine Speicherung der erneuerbaren Energien auch über lange Zeiträume ermöglicht. Ein weiterer Vorteil dieser als „Power-to-Gas“ bezeichneten Vorgehensweise ist, dass das so erzeugte Methan eine Senke für industrielle CO2-Emissionen darstellt, da damit fossile Quellen substituiert und die klimaschädlichen Gase als Ressource genutzt werden.“